Denn auch beim Rettungsdienst in Recklinghausen mehren sich die Einsätze mit Infektionspatienten und solchen, bei denen zumindest ein Verdacht besteht. Feuerwehr-Sprecher Christian Schell berichtet von „zweistelligen Corona-Fahrten pro Tag“, wobei die Einsatzkräfte auch Verdachtsfälle wie Positiv-Fälle behandeln. Für die Helfer, die Menschen in die Krankenhäuser fahren, bedeutet das: Sie müssen sich zusätzlich ausrüsten. Das alles dient dem Schutz der Patienten, aber auch dem Eigenschutz. „Wenn wir ausfallen, wird es katastrophal“, bringt Notfallsanitäter Felix Fiolka das Problem auf den Punkt. Während andere Betriebe ihre Mitarbeiter ins Homeoffice schicken oder im Zweifel den Betrieb ganz schließen können, müssen Feuerwehr und Rettungsdienst immer einsatzbereit sein – auch und erst recht in der Krise.
Um den Einsatzdienst nicht zu gefährden, gilt an der Feuer- und Rettungswache eine strikte Maskenpflicht. Mitarbeiter aus Tagesdienst und Büro arbeiten wenn möglich von zu Hause aus. Alle Kontaktflächen, Türklinken und Tastaturen werden noch häufiger als sonst desinfiziert. Wöchentlich tagt der Krisenstab der Feuerwehr, um die Entwicklungen in der Stadt, aber auch in der eigenen Mannschaft, zu bewerten. Im Frühjahr, während der ersten Welle, sei der Vorrat an Schutzausrüstung zusehends geschrumpft, sagt Christian Schell. „Aber jetzt sind die Lager gut gefüllt.“
Das Coronavirus, sagt Notfallsanitäter Felix Fiolka, sei nicht zu unterschätzen. „Wir sehen die schweren Fälle – das wünscht man wirklich keinem!“ Covid-19 sei alles andere als eine harmlose Erkrankung. „Das müssen die Menschen unbedingt ernst nehmen“, mahnt Felix Fiolka.
Quelle: 24Vest, Recklinghäuser Zeitung