»Wir sind wieder da« - Neues DRK-Quartier bietet Kleider & mehr

Modern, wertig, vintage

"Wir nehmen gut erhaltene Kleidung, Schuhe, Schmuck und Taschen entgegen und verkaufen diese zum kleinen Preis weiter", erklärt Leiterin Sabrina Lankers. "Die Ausrichtung ist moderner als bei einer Kleiderkammer. Unsere Kundinnen und Kunden kommen nicht als 'Bittsteller', sondern zum Shoppen. Bedürftigkeit wird nicht überprüft. Damit sprechen wir eine deutlich breitere Zielgruppe an: von Schülerinnen und Schülern, die nach coolen Vintage-Klamotten suchen, über Senioren, die vielleicht früher die Kleiderkammer genutzt haben, bis hin zu Menschen, die einfach in Ruhe stöbern möchten."«

Viele Themen unter einem Dach

Bereits im Juni 2023 hatte der DRK Kreisverband Recklinghausen das leerstehende Ladenlokal in der Castroper Altstadt übernommen. Sechs Monate wurde mit vereinten Kräften renoviert. Am 16. Dezember fand die offizielle Eröffnung statt. Neben dem Second-Hand-Shop ist eine kleine Geschäftsstelle in den Räumlichkeiten untergebracht. Langfristig soll der Standort auch als Begegnungsstätte, Schulungsort und Quartier für die Kinder- und Jugendarbeit dienen. Beratungen zu Themen wie Hausnotruf, Menüservice oder Seniorenreisen können hier ebenfalls stattfinden. "Alles, was früher an verschiedenen Adressen verteilt war, bündeln wir somit zentral unter einem Dach", freut sich Christoph Behrenspöhler, Vorstand des DRK-Kreisverbandes Recklinghausen.

»Gib das ab, was du selbst nehmen oder verschenken würdest«

Vom glitzernden Party-Outfit über businesstaugliche Sakkos, gemütliche Pullover und wetterfeste Mäntel bis hin zu süßen Kinderkleidern: Die Auswahl bei >Sitzt & passt< kann sich sehen lassen. Den meisten Schnäppchen sieht man den Gebrauchtstatus nicht an. "Das haben wir unseren ehrenamtlichen Helferinnen zu verdanken, die bei Bedarf Knöpfe annähen und Textilien professionell aufwerten", verrät Sabrina Lankers. Grundsätzlich nehmen die Mitarbeiterinnen nur ausrangierte Kleidung an - also zum Beispiel Hosen, Röcke, Hemden, Pullover und Schuhe, jedoch keinen Hausrat wie Gardinen, Bettwäsche oder Tischdecken. "Als Leitsatz für Spenden gilt: Gib das ab, was du selbst nehmen oder verschenken würdest. Bisher haben wir damit gute Erfahrungen gemacht."

Herzliche Atmosphäre

Bei den Kundinnen und Kunden scheint das Konzept aufzugehen. Viele, die es beim Shoppen in der Stadt eher zufällig hierhin verschlägt, kommen danach immer wieder. Dazu trägt sicherlich auch die herzliche Atmosphiäre bei. Selbst wer nichts kaufen möchte, ist herzlich eingeladen, in der Kaffee-Ecke Platz zu nehmen. "Wir haben uns mit fremdsprachigen Gästen schon mit Händen, Füßen und Google Übersetzer verständigt", berichtet Sabrina Lankers. "Es ist uns wichtig, dass sich die Menschen willkommen fühlen."
Mit dem geplanten Ausbau des Standortes zur Begegnungsstätte wird dieser Aspekt noch verstärkt. "Wir waren immer im Stadtgebiet tätig, wahrend der Pandemie spielte sich vieles jedoch hinter den Kulissen ab", so Christoph Behrenspöhler. "Jetzt können wir den Menschen endlich zeigen: Wir sind wieder da!"